In diesem Teilprojekt untersuchen wir, wie Lehrpersonen bzw. Schülerinnen und Schüler die Einführung von Tablets im Unterricht gestalten und erleben und wie ihre motivationalen Voraussetzungen, die sie für den Umgang mit Veränderungen mitbringen, sie dabei beeinflussen.
In der Motivationspsychologie werden beispielsweise Personen, die eher nach Erfolg streben und ihren Idealen folgen, von solchen unterschieden, die eher nach Sicherheit streben und Regeln und Pflichten beachten. Diese Unterschiede hinsichtlich der Selbstregulationsstrategien bei der Zielverfolgung wirken sich darauf aus, wie sich Menschen in sich verändernden Kontexten verhalten. Erstere sind risikobereiter und offener, letztere sind aufmerksamer für Details und die konsequente und fehlerfreie Umsetzung von Neuerungen.
Aus organisationspsychologischer Forschung ist bekannt: Stimmen diese Herangehensweisen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften überein, können die Mitarbeitenden besser mit Veränderungen umgehen.
Ließe sich dieses Ergebnis auf Lehrkräfte bzw. Schülerinnen und Schüler übertragen, könnte dies Folgendes bedeuten: Je nachdem, welche Art der Zielverfolgung die Schülerinnen und Schüler bevorzugen, könnten sie auf unterschiedliche Weise im tabletbasierten Unterricht angeleitet werden. Diejenigen, die nach Erfolg streben, könnten demnach eher von kreativen Aufgaben profitieren, während diejenigen, die nach Sicherheit streben, eher von Aufgaben profitieren könnten, die besondere Genauigkeit erfordern.
Außerdem können die Ergebnisse dieses Teilprojekts dazu beitragen, diejenigen Lehrpersonen zu identifizieren, die aufgrund ihrer motivationalen Voraussetzungen möglicherweis besonders geeignet sind, um als Botschafter oder Multiplikatoren für Veränderungen ausgewählt zu werden. Ebenso können Maßnahmen abgeleitet werden, um Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, positiv mit Veränderungen umzugehen und das Tablet sinnvoll als Lernmedium zu nutzen.